Klare Kante - voll verliebt!
Neulich ist mir das Däschli “Klare Kante” von michamade.de über den Weg gelaufen. Auf den ersten Blick ein ganz normales Däschli: Innenfutter, Außenstoff, Reißverschluss. Dieses hat allerdings eine einfache wie genial einfache Abwandlung. Und zwar werden hier die Ecken bereits vorab ausgeschnitten. Das bewirkt, dass das lästige Gepfriemel bei den Ecken mit den Reißverschlussenden entfällt. Auf der verlinkten Seite kann man eine genaue Anleitung herunterladen, nach der die Tasche angefertigt werden kann.
Zwei Dinge habe ich geändert: Zum Einen habe ich die Reißverschlussenden vorher mit einem Stück Stoff abgesteppt/versäubert. Mir gefällt das besser, als wenns bis ganz an die Kante rausgeht. Zum Anderen habe ich mir Innenfächer eingebastelt.
Die werden in Falten gelegt, damit auch was reinpasst. Für jedes Fach muss dabei eine Zugabe in der Länge von vier Zentimetern gerechnet werden. Bei drei Fächern also Länge plus 12 cm, bei vier Fächern Länge plus 16 cm. Am unteren Ende bleiben die Fächer etwas vom Rand weg. Es lässt sich leichter nähen (vor allem die Wendeöffnung am Schluss!) und gibt auch mehr Platz für die Dinge, die später in die Fächer reinkommen. In der Höhe sollten die Fächer maximal die Hälfte der Tasche ausmachen. das ergibt somit ein Stück Stoff von 13 x 33 cm bei drei, bzw. 13 x 37 cm bei vier Fächern.
Das wird an der langen Kante zusammengenäht, Nahtzugaben auseinandergebügelt, gewendet und die Naht so gelegt, dass die obere Kante an der einen Nahtzugabe liegt. Bügeln. Ich habs zweimal abgesteppt; ober- und unterhalb der Naht. Diese liegt später natürlich auf der Innenseite.
Blick aufs Innenleben: Die Naht mit den beiden Absteppungen ist hier gut zu sehen.
Bei vier Fächern wird jetzt in der Mitte eine senkrechte Linie gezogen. Kann ruhig mit Bleistift sein, da wird drübergenäht und ist somit später nicht mehr sichtbar. Jeweils zwei Zentimeter davor und danach an der oberen und unteren Kante eine kleine Markierung setzen. Diese Markierung auf die Linie falten, drüberbügeln. Jeweils 9 und 18 cm von der ersten Linie entfernt beiderseits eine weitere Linie zeichnen. Auch hier jeweils zwei Zentimeter davor und danach Markierungen setzen - bei den äußeren Linien wird nur die Innenseite markiert. Am Rand bleibt somit etwas Platz, das letztlich das Zusammennähen vereinfacht (bzw. nicht unnötig verkompliziert).
Wieder die Markierungen jeweils zur Linie falten und festbügeln. An einem Innen-Schnittteil der “Klaren Kante” an der Unterkante (das ist die lange Seite mit den Ausschnitten von 1,5 x 1,5 cm) zwei Zentimeter vom Rand entfernt eine Linie ziehen, dort wird die Innentasche aufgesetzt. Dazu die Mitte des Schnittteils festlegen und die mittlere Naht absteppen (also der mittlere Bleistiftstrich auf dem Innenteil). Dann die Falten legen (oder feststecken), die nächsten beiden Nähte steppen und schließlich noch die beiden äußersten. Dabei immer darauf achten, dass die Falten nicht festgenäht werden! Die sollen ja für Platz sorgen.
Eine sehr grobe Schemazeichung: Die grünen Linien stehen für das Innenteil mit den Falten, Nähte sind orange eingezeichnet.
Jetzt noch die untere lange Seite knappkantig absteppen - hier müssen die Falten natürlich wie gebügelt festgenäht werden. Seitlich sollten die Enden genau mit dem Innenteil abschließen. Damit wäre ein “Innenleben” fertiggestellt. Wer mag, kann dies für die zweite Innenseite wiederholen.
So siehts fertig aus: Links das geniale Reißverschlussende ohne Gepfriemel, rechts mit Henkel. Der ist, wie das Innenleben, eine Abwandlung vom Original.
Nun wird nach Anleitung genäht; ich hab mir bei meinem zweiten Däschli (das ich etwas größer gefertigt habe) einen Henkel gegönnt. Der wird beim Schließen des Reißverschluss-Ecks einfach zwischen Reißverschluss und Außenseite eingeschoben und direkt mit festgesteppt.
Nach dem Wenden kommt noch das Verschließen der Wendeöffnung. Hier achte ich darauf, dass die Nahtzugaben der Außentasche auf einer Seite liegen. Die Nahtzugabe der Innentasche kommt auf die andere Seite. Ich stecke mir die Naht von außen so fest, dass ich genau auf der Nahtkante nähen kann. Da gibt einen sauberen Abschluss und von außen ist es gar nicht zu sehen!
Die Wendeöffnung wird von der Außenseite genau an der Naht entlang genäht und ist somit unsichtbar.
So sieht die Naht auf der Innenseite aus. (Nicht die Zickzack-Naht - die gehört zum “Stoffmuster”)
Meine Innenleben-Anleitung ist zwar etwas knapp ausgefallen, aber einfach loslegen, dann ergibt alles von selber Sinn :-) Ob nun mit oder ohne “Innenleben” - die Idee mit den ausgeschnittenen Ecken ist soo genial und macht es so viel einfacher, solch ein Däschli zu nähen. Vielen Dank an Michaela für die wunderbare Beschreibung!
» Britta schreibt
am 10.01.2023 um 18:55:15 (https://brigantiskosmos.com):
Hallo Ulrike , so lange war ich nicht mehr bei Dir. Ich hoffe, Du bist auch 2023 noch mit dabei. Denn Blogger sterben nicht aus.
Ganz liebe Grüße Britta früher mal: Briganti - die Sammlerin
Zauberweib antwortet
am 12.1.2023 um 18.46:
Schön, mal wieder von dir zu hören! freu Werd bei dir auch mal wieder vorbeischauen!